Paula Weimann  – HSLU

Portrait

„Portrait“ ist als Selbstportrait eine Darstellung von inneren Konflikten, wie jeder sie haben könnte und die doch nie identisch sind. Ein Einblick in eine innere und autobiografische Auseinandersetzung, der einerseits durch Körper, vor allem aber durch Sprache gegeben wird.

Zu Beginn der Performance werden Niederschriften aus einer unbedruckten Zeitung auf Hochdeutsch vorgelesen, im Wechsel dazu Gedanken auf Berndeutsch preisgegeben. Im Verlauf löst sich die Performerin mehr und mehr von der Zeitung.

Die Performance beinhaltet das Überschneiden einer Deutschen und Schweizer Identität, sowie das damit verbundene Verständnis der eigenen Stellung in, aber auch zur Gesellschaft.

Die beiden Gesprächsstränge – Mundart und Hochdeutsch – zeigen die Zerrissenheit zwischen Herkunft und Dasein auf. Die beiden Sprachen wechseln sich ab und gehen ineinander über. Das seelische Blankziehen mittels kontrastierender und teils widersprüchlicher Äusserungen, wurde visuell durch das stückweise Entkleiden der Performerin begleitet.

Die letzte Äusserung der Performerin lautet, dass man alleine sein wird, „auch wenn jeder deinen Zerfall beobachtet.“ Nach der Darlegung des inneren Konfliktes verlässt sie den Platz gänzlich in Schwarz gekleidet. Die abgelegten verschiedenfarbigen Kleider und die Zeitung bleiben zurück.