Claudia Waldner  – FH Aargau

Miroir - das Spiegelwesen
Performance
90 min.

Ein Spiegelwesen geht langsam durch das Publikum und bleibt immer wieder vor einzelnen Leuten stehen. Im Kunstzusammenhang, bleiben die Gespiegelten in ihrem Narzissmus und ihrer Vereinzelung verhaftet. Das Spiegelwesen fängt schliesslich unser Bild und unseren Blick ein und wirft uns diese Bild wieder zurück. Interessant erscheint mir im Zusammenhang eines Performance-Anlasses, wo Körper, Raum und Zeit im Zentrum stehen, dass der Spiegel ja an und für sich das blanke Gegenteil von Körper darstellt, übersetzt er doch den dreidimensionalen Körper in ein zweidimensionales Bild. Später verlässt das Spiegelwesen den Kunstanlass und besucht, begleitet von einer Kamerafrau ein senegalesisches Fest in der unmittelbaren Nachbarschaft. In diesem migrantischen Zusammenhang verändert sich die Funktion des Spiegelwesen meiner Meinung. Es tanzt zu Tommelklängen und wird von den Beteiligten sofort integriert. Es wird dort zum Symbol für das Verbindende, für die Gemeinschaft von schwarzen und weissen Kulturen an diesem Ort. (Beobachtungen von Pascale Grau)