Entstehung und Bedeutung / Formation et sens
Seit mehreren Jahren bestehen Kontakte unter Performance-Dozierenden an verschiedenen Schweizer Kunsthochschulen. Im Frühling 2003 wurde zum ersten Mal das Projekt ACT lanciert, an dem sich die Kunsthochschulen in Bern, Zürich, Aarau und Basel beteiligten. In diesen vier Städten fanden im Frühling 2003 erste Performance-Events statt, die ausschliesslich studentischen Arbeiten gewidmet waren.
ACT ist ein Performance-Festival auf Tournee, damals bestehend aus drei öffentlichen Performance-Abenden in den genannten Städten, einem ersten gemeinsamen Arbeitstag (Informationstag für das Kennenlernen der Arbeiten und für eine erste Konzeption des Programms) und aus einer Nachbesprechung mit allen Beteiligten. Beteiligt waren an diesem Projekt 28 Studierende der Fachhochschule Aargau, der HGK Basel, der Hochschule der Künste Bern, der F+F Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste.
Es wurden vorwiegend Einzelperformances gezeigt, hinzu kamen Performance-Videos, akustische Interventionen und interaktive und performative Installationen. Die Arbeiten wurden ein- bis dreimal vorgeführt. Die Studierenden der jeweiligen Hochschule übernahmen die Organisation und die Verantwortung des Programms an den Veranstaltungsorten.
Das Projekt war in verschiedener Hinsicht von Bedeutung für die Studierenden: Sie konnten ihre Performances öffentlich erproben. Die Live-Situation mit der Dynamik zwischen Akteur und Zuschauer ist für die Performance-Arbeit wesentlich und innerhalb der rein schulischen Arbeit wenig gegeben. Die Wiederholung einer Performance an neuem Ort, vor unbekanntem Publikum und mit anderen räumlichen Bedingungen bot interessante Lerneffekte. Die Performances konnten damit weiter entwickelt und optimiert werden. Die Begegnungen zwischen den Studierenden der verschiedenen Hochschulen untereinander waren aufschlussreich. Darüber hinaus lernten die Studierenden die kuratorische Praxis für die Performances kennen (technische Verantwortung, Auf- und Abbau, Moderation, Catering, Pressearbeit, Programmentscheidungen).
Ein wichtiger Teil des Projekts war die gemeinsame Nachbesprechung der gezeigten Arbeiten. In deren Verlauf kam der Wunsch auf, das Projekt im Frühjahr 2004 zu wiederholen. Es geht dabei nicht in erster Linie um eine Leistungsschau der Hochschulen (wobei Konkurrenz immer wieder auch beflügeln kann), sondern um die Erfahrung der Öffentlichkeit, welche erprobt werden kann. Die Live-Situation muss immer wieder geübt werden können. Im Zentrum sollen dabei nicht nur die gezeigten Performances stehen, sondern auch die vorangegangenen Entstehungs- und Entscheidungsprozesse.
Muda Mathis, Brigitte Dätwyler
Fakten rund um ACT / Faits à propos d'ACT
Kunsthochschulen /
Hautes écoles d'Art
2003 initiiert von Dozierenden der/initié par des professeurs à: HGK Basel, F+F Zürich, HKB Bern, ZHdK Zürich, FH Aargau
2004 HEAD Genève und/et HSLU D&K Luzern kommen dazu/sont integrés.
2011 ECAV Sierre kommt hinzu/est integré.
Festivalorte /
Lieux du festival
Die ACT-Events finden jährlich in verschiedenen Städten statt. Über 400 performative Projekte wurden bis 2012 im Rahmen von ACT gezeigt, unter ihnen einige von Künstlerinnen mit inzwischen beachtlichen Karrieren.
Les événements ACT ont lieu annuellement à des villes différentes. Plus que 400 projets performatives ont été réalisé en cadre d'ACT, parmi eux quelques uns des artistes avec des carrières remarquables entre-temps.
Bisherige und aktuelle Dozierende /
Professeures anciennes et actuelles
Ramona Altschul, Genève
Linda Cassens, Basel
Brigitte Dätwyler, Luzern, Zürich
Mo Diener, Bern
Yan Duyvendak, Genève
Patric Fasel, Luzern
Iris Ganz, Basel
Dora García, Genève
Sabine Gebhardt, Basel, Luzern, Zürich
Yvonne Good, Zürich
Pascale Grau, Basel
Franz Gratwohl, Luzern
Monika Günther, Luzern
Caroline von Gunten
Daniel Hauser, Zürich
Olivia Jaques, Zurich
Paola Junqueira, Genève
Birgit Kempker, Basel
Frantick Klossner, Bern
Franziska Koch, Zürich
Quentin Lannes, Genève
Milenko Lazic, Zürich
Heinrich Lüber, Basel, Zürich
Valerian Maly, Zürich, Bern
Muda Mathis, Basel
Lou Masduraud, Genève
Jeanne Macheret, Genève
Anja Moers, Zürich
Katherine Oggier, Sierre
Sybille Omlin, Sierre
Suzana Richle, Zürich
Maren Rieger, Bern
Marion Ritzmann, Basel
Dorothea Rust, Sierre, Zürich
Andrea Saemann, Luzern
Ruedi Schill, Luzern
Klara Schilliger, Zürich
Sarina Scheidegger, Basel
Talaya Schmid, Zürich
Dorothea Schürch, Bern
Nataly Sugnaux, Genève
Benjamin Sunarjo, Basel
Hannah Weinberger, Basel
Nadine Wietlisbach, Luzern