Nina Langensand, Romain Berger  – HEAD

Ecoteaux

Romain Berger erzählt von einer Fahrt nach Ecoteaux, von der Jacke seines Grossvaters und zeigt den Zuschauenden das darauf angeheftete Abzeichen – eine Trophäe seiner Mutter, die widerwillig die vereiste Piste herunter gefahren ist, obwohl sie Skirennen eigentlich verabscheut hat. Währenddessen liegt Nina Langensand im blauen Overall auf dem Boden und übersetzt bäuchlings ins Deutsche. Es folgen Figuren aus dem gemeinsamen Bewegungsrepertoire wie «Faust machen», «Arme heben» und «Finger bewegen», «zwei Arme nach vorne strecken», «mit der einen Ferse an die andre schlagen». In der nächsten Erzählrunde geht Nina Langensand ihrerseits durchs Publikum und erklärt geduldig die mit Kugelschreiber nachgezeichneten Spuren eines ausgeheilten Ekzems. Ereignisse aus einem kleinen Dorf in der Westschweiz vermischen sich mit dem körperhaften Kommunikationsvokabular im Hier und Jetzt. Die Decodierung der zeichenhaften Sprache bleibt indessen trotz Übersetzung unaufgelöst, zu Gunsten einer oszillierenden Verkettung von Gegenwart und Vergangenheit, Bewegung und Stilltand, Fiktion und Realität.

Ruth Lang