ditch & switch oder Die Kraft der Musik

Die Performance beginnt mit einem Solotanz von mir zu sehr lauter Musik. Nach einigen Minuten setze ich mir einen Kopfhörer auf und fordere aus dem Publikum jemandem zum Tanzen auf. Mein Tanzpartner bekommt ebenfalls von mir einen Kopfhörer aufgesetzt. Die „Raum-Musik“ wird langsam ausgeblendet - über die Kopfhörer der beiden Tänzer läuft sie in gleicher Lautstärke jedoch weiter. Die Musik verbindet die beiden Tänzer und koppelt sie gleichzeitig von der Aussenwelt ab. Sie bewegen sich jetzt in ihrer eigenen Welt, die vom Publikum optisch noch wahrgenommen, aber emotionell nicht mehr nachvollzogen werden kann. Im Laufe der Performance werden von mir mehrere Tanzpartner beiderlei Geschlechts ausgewählt und es war für mich erstaunlich, immer wieder zu erleben, wie schnell die Umwelt, obwohl optisch immer präsent, vergessen wird. Diese emotionale Kraft der Musik will ich mit dieser Performance bewusst und erlebbar machen. Als nach der „Schrecksekunde“ das Publikum jeweils begriff, das es sich bei dem Tonausfall um keine technische Panne handelte, haben die Angesprochenen sich sehr schnell auf das Experiment eingelassen und waren bereit, sich von der Musik aus ihrer Umgebung tragen zu lassen.