Felix Kracke, Alain Volpe  – ZHdK

Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst (nach Immendorff)

Der Einstieg in das von Felix Kracke und Alain Volpe konzipierte, performative Environment gestaltet sich angenehm: «Schön, dass Ihr da seid! Es ist spitze, dass Ihr da seid! Also prächtig, dass ihr da seid!» Der Boden des Raumes ist mit braunen Blättern gedeckt. In vier kreisrunden laubfreien, Aussparungen liegen MP3-Player mit Kopfhörern. Die zugezogenen Vorhänge und die geschlossene Türe trennen BesucherInnen und Performer von der Aussenwelt. Im Dämmerlicht der auf dem inszenierten Waldboden liegenden Neonstäbe beginnt Felix Kracke seinen mäandrierenden Monolog. In repetitiven Textvariationen wechselt er live und als parallel abhörbare Audiospur auf vier Datenträger gebannt scheinbar mühelos zwischen unterschiedlichen Erzählebenen und Strategien. Freimütig teilt der selbsternannte Erzähler mit den Anwesenden Kindheitserinnerungen zwischen Science Fiction und Nostalgie, spielt mit seiner Rolle als Entertainer, freut sich über die Präsenz der Zuhörenden und reflektiert immer wieder die Projektanlage in einer Art Metasprache. Die Performance dauert so lange, bis niemand mehr zuhören mag, denn alleine will der Sprecher nicht zurückbleiben, denn wer würde schon mit sich selber reden. Beruhigend zu wissen: «Es ist wirklich nichts interaktives!»

Ruth Lang