Vanessa Gageos   – HKB

Max alive

Wir sind, im dunkel gehaltenen, Innenraum. Am Boden liegt eine grosse Leinwand, die zwei von oben her kommende Projektionen ablichtet. Links und rechts der Leinwand zwei Sound boxen auf Stativen. Die Performerin sitzt am Boden mit Laptop und schaut den Projektionen zu, welche in schnellem Wechsel technische Grafiken von Computersteuerungssythemen aufzeigen. Es ist mir nicht klar ob sie die Bildwechsel selbst steuert oder einfach passiv dem Flimmern zusieht. Innerhalb der Projektionen sind nochmals zwei bewegte Bilder integriert, so entsteht eine Hinter-und Vordergrundsituation als bewegtes projiziertes Bild. Durch die schnellen Bildwechsel wirkt es sehr abstrakt, es können jedoch Linienstrukturen erkennbar sein, die an Vernetzungskabeln von Telekommunikationsmasten erinnern(?). Zwischen durch flackert kurz eine Strasse als StadtSituation auf, welche sich in schnellem Rhythmus mit den Vernetzungsabbildungen abwechselt. Synchron zur Projektion hört man fragmentarisch Stimmen die digitalisiert wirken: Informationen aus der digitalen Konserve. Was genau gesprochen wird ist nicht deutlich, es gibt lediglich eine Stimmung von digitaler sachlicher Informationsäusserung ohne interaktiver Kommunikation. Zu einem gewissen Zeitpunkt wird eines der inneren Bildfelder weiss/leer und die Performerin legt sich hin, so dass nur ihre dunklen Haare im Lichtfeld platziert sind. Der Sound wir lauter und wechselt zu Geräuschen die nach defekten Boxen klingen und nur noch knacken und brummen von sich geben. Sie steht auf und steckt die Verbindungskabel zu den Boxen aus und legt sie in geschlängelter Form auf die Projektionsfläche. Fertig.

Die eher passive art der Performerin -dass sie praktisch den unlinearen, schnellen Bildwechsel nur zusieht -interpretiere ich als eine Auseinandersetzung mit den technologischen Informationsflut visueller und akustischer art.

Stéphanie Degen