Anja Braun   – 

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Closed Circuit Videoinstallation

In dieser Arbeit wird der Betrachter zum Performer. Tritt man in den Eingangsbereich der Dampfzentrale, sieht man auf eine Leinwand, wo Formen kurz erscheinen und vergehen. Der Betrachter geht und sieht sich dabei zu, wobei das Bild auf der Projektionsfläche eine abstrakte Umwandlung darstellt. Bewegung wird zu einem kurzen Aufblitzen und Volumen wird zur Fläche. Trotz dieser Abstraktion und Reduktion in der Umformung realisiere ich recht schnell, dass ich Teil der Arbeit bin (Teils durch die Bezeichnung Closed Circuit im Infoblatt und Teils durch meine Wahrnehmung). Es dauerte aber etwas, bis ich die versteckten Geräte entdeckte. Da erst realisierte ich, dass es meine Unterschenkel sind, die bei vorbeigehen gefilmt und zeitgleich auf die Leinwand projiziert werden. Unten wird zu Oben.

Ich beobachte Leute, die sich spielerisch mit der Installation beschäftigen. Sie bewegen sich mehrmals vor und zurück und beobachtetet dabei die Auswirkung.

Unterhalb der Projektionsfläche war ein Sofa auf dem über eine lange Zeitdauer drei Frauen sassen. Ich fragte mich, ob diese dazugehörten. Sie wären dann sozusagen die Betrachter des Betrachters, der sich selbst betrachtet.

Natalie Danzeisen