Judith Huber  – HKB

Judith Huber steht vor einer Häuserwand im vorderen Innenhof. Mit einem Stein beginnt sie zunächst sanft an der Häuserfassade zu zeichnen. Diese Zeichnung wird jedoch optisch nicht sichtbar, dafür wird sie hörbar.

Ihre Bewegungen sind zuerst tastend, als würde sie die klanglichen Stellen auf der Häuserfassade vorsichtig herauslocken wollen, dann werden sie immer schneller und sie braucht schon bald ihren gesamten Körper, um mit starkem Druck Klänge aus der Häuserfassade zu holen. Das Geräusch erinnert an ein Gemurmel und Geratter, tönt stellenweise hohler dann wieder flacher, höher und tiefer, heller und dunkler. Diese erzeugten Klänge verschmelzen mit Strassengeräuschen und Vogelgezwitscher.

Zwischendurch scheinen Aussen- und Innenwelt im Einklang zu verschmelzen, dann wiederum übertönt mal das eine mal das andere. Danach dreht sich Judith Huber zum Publikum um. Mit einem Summen nähert sie sich den Zuhörern und Zuschauern. Mit langsamen Bewegungen wandelt sie durch die Menge und summt mit zusammengekniffenen Augen. Ihre Bewegungen und ihr Blick scheinen suchend zu sein. Sie kommuniziert mit einer eigenen Sprache zwischen dem Publikum und der Aussenwelt.