Rhea Julia Bucher   – HKB

Fragmente 2

Wir sitzen in der Kapelle. Rhea kommt und stellt sich in die Mitte. Steht da. Beginnt zu singen (singen?). Rhytmische Zungenschläge und Laute kommen aus ihr: .. Dupatschetotepatopate.."(oder so), Ihre Hände umfassen derweil etwas nicht Vorhandenes, Langes, umfassen es von oben nach unten und unten nach oben, "tutapatschetatschgnatatatatnagha....". Sie schreit, ruft, schlägt um sich, gestikuliert, singt, zeichnet in die Luft mit den Händen. Macht Geräusche, die Luft einziehend und ausstossend, zischt und grunzt, verstellt die Stimme zu einer Fiepsstimme, schimpft, deutet mit den Händen eine Fläche an mit Oberseite und Unterseite, streichelt die Oberfläche: "Cohaamamhiiiüüüüüüüniniiihüüniiiuu ..", Fläche wird zu Mulde. Meine Augen sind Feucht. Sie zeichnet wieder in die Luft, lässt Hände sinken. Singt etwas an, jenseits des Publikums. Tierlaute (vielleicht): ächzen, würgen, quietschen, quieken, quaken kreischen...Das kommt direkt aus ihrem Körper, der das alles aus sich heraus presst, stösst und schleudert Es ist sprachlos und ich beeindruckt Das alles konnte ich nicht einordnen und vielleicht war es gerade deswegen packend. Es packte den Bauch ohne Verstand.

Mimi von Moos